NESTOS-DELTA +++ Urwald Kotza-Orman

 

Flamingos + Steinadler + Pelikane + Geier

 

Reisebericht

Erwin Thomasius

 

 

 

1.Tag, Sonnabend, 22.10.1994

Auf dem Flughafen in Frankfurt lernte ich unsere Gruppe kennen: 12 Damen und Herren, die aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands mit Flugzeugen und mit der Eisenbahn angereist waren: Griechenlandbegeisterte, die schon oft längere Zeit in Griechenland gewesen waren, eine Dame sprach fließend Neugriechisch, eine Teilnehmerin hatte sich sehr intensiv mit der griechischen und türkischen Geschichte beschäftigt, eine Dame ist eine Orchideenspezialistin, Ornithologen, eine auf Gewässer und die Abfallverwertung spezialisierte Biologin, andere freuten sich auf mediterrane Landschaften. Die vielfältige Zusammensetzung unserer Gruppe erwies sich später als sehr günstig bei anregenden, bereichernden Gesprächen. Was uns verband, war die Liebe zur Natur und die Hoffnung auf sonniges Wetter.

Um 9Uhr10 flogen wir mit einer Lufthansa-Maschine ab gen Süd-Osten. Über Innsbruck brachte der Pilot die Maschine sanft in Schräglage, damit alle die Stadt, das Inntal und die Alpen sehen konnten. Die Alpen. Dann bis kurz vor Thessaloniki unter uns eine geschlossene hellweiße Wolkendecke, wie aus Zuckerwatte. Beim Anflug auf den Flughafen von Thessaloniki wurde unsere Maschine von einem Sturm kräftig durchgeschüttelt. Landung in Thessaloniki um 12Uhr45 Griechischer Zeit. Strömender Regen. Da ausgerechnet mein Gepäck verschollen war, hatten im Flughafengebäude alle ausreichend Zeit, Geld zu wechseln. Thessaloniki ist nur 60 Kilometer vom Süden des ehemaligen Jugoslawien entfernt.

Wir fuhren zum See Koronia. Dieser See und der benachbarte Volvi-See unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Entstehung von allen anderen Seen und Lagunen, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Auf meiner Pilotenkarte von der US-Armee konnte man das gut sehen. Auf der Karte sind besonders die Höhenlinien genau eingezeichnet. Der Koronia-See und der Volvi-See liegen in einem ost-westlich verlaufenden Grabenbruch. Nicht nur kulturell und politisch, sondern auch geologisch stoßen im Nordosten Griechenlands Europa und Kleinasien aneinander. Vor etwa 65 Millionen Jahren bewegten sich zwei Schollen der Erdkruste aufeinander zu, dann brach ein Streifen nach unten ein. So entstanden die beiden Vertiefungen, die sich später mit Wasser füllten, die Seen Koronia und Volvi. Die Wasseroberfläche beider Seen liegt höher als der Meeresspiegel. In dem Dorf am Koronia-See sahen wir viele Nester des Weißstorchs. Aber alle waren schon in das sonnige Afrika abgeflogen. Der Himmel war völlig bedeckt, es regnete in Strömen. Nachdem wir ausgestiegen waren, ließ der Regen etwas nach. Im See sahen wir schon mit bloßem Auge viele Graureiher. Dann auf dem Ufer vor uns mehrere Alpenstrandläufer. Hier im Mittelmeergebiet überwintern sie. Sie brüten in Nordeuropa. Als ich die Verbreitungskarte in meinem großformatigen Vogelbuch zeigte, blieb die Frage offen, weshalb sie ausgerechnet "Alpen"strandläufer heißen. Beim Absuchen des Sees mit unseren Ferngläsern entdeckten wir Flamingos! Die meisten waren etwas rosa gefärbt. Bislang brüten die Flamingos in Griechenland noch nicht. Nach 30 Minuten fuhren wir weiter.

Um 16Uhr20 machten wir in einem Café am Meer eine Pause. Brandung, rauhe See, Regen. Um 16Uhr50 fuhren wir weiter. In Kavala fuhren wir unter dem Aquädukt hindurch. Der auf den ersten Blick Römisch wirkende Aquädukt wurde erst im 16. Jahrhundert erbaut. Keramoti: Vor dem Hotel "Holiday" empfing uns sein Erbauer, Manager und Besitzer, Herr Stavros Tatarides, sehr herzlich. Nach der Verteilung der Zimmer gingen wir zum Essen, in einem kleinen Restaurant am Fischerhafen. Jeder konnte bestellen, was er wollte.

 

2. Tag, Sonntag

Um 8Uhr30 frühstückten wir in unserem Hotel. Herr Stavros bediente uns jeden Tag persönlich.

Heute erkunden wir die nähere Umgebung von Keramoti zu Fuß. Keramoti liegt im Nestos-Delta. Die Landschaft "Nestos-Delta" ist 550 km2 groß. Sie wurde nach den Eiszeiten von dem Fluß Nestos, dem Mittelmeer und auch durch Erosion am Südrande des Gebirges Rhodope geschaffen. Früher durchfloß das Wasser des Nestos bei Hochwasser von November bis März das gesamte Nestos-Delta. Erst in den fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde der Nestos gebändigt. Nach den Plänen holländischer Wasserbaufachleute wurde das Delta durch Entwässerungs- und Bewässerungskanäle von der Malaria befreit und für die intensive moderne Landwirtschaft nutzbar. Heute fließt der Fluß Nestos auf einer Strecke von 30 Kilometer Länge vom Ende der Nestos-Schlucht bei Paradisos bis zum Mittelmeer nur noch in einem einen Kilometer breiten Bereich zwischen den Hochwasserdämmen frei. Das heutige Flußbett des Nestos zwischen den beiden Hochwasserdämmen verläuft 7 Kilometer östlich von Keramoti.

Von dem 550 km2 großen Nestos-Delta haben heute nur noch etwa 80 km2 einen natürlichen oder naturnahen Charakter. Dieser wertvolle noch nicht zerstörte Rest Natur hat auf der Landkarte die Form eines Ankers. Den Stiel bilden die bereits erwähnten 30 km2 zwischen den beiden Hochwasserdämmen. Die Schenkel des Ankers sind die Küstenstreifen westlich und östlich der Mündung des Nestos. Dies sind insgesamt etwa 50 km2 von Nea Karvali im Nordwesten Über Keramoti im Süden bis Advira im Osten. Der "Anker" steht inzwischen unter Naturschutz. In der Praxis hat das Ankergebiet einen ähnlichen Schutzstatus, wie in Deutschland ein Landschaftsschutzgebiet. Nur ein Problem müßte noch unbedingt gelöst werden, damit man das Gebiet mit gutem Gewissen als "Landschaftsschutzgebiet" bezeichnen kann: Die Jagd muß eingestellt werden!

Heute, am Sonntag, sehen wir uns nur natürliche und naturnahe Bereiche ausserhalb der Hochwasserdämme an. Um 9Uhr10 beginnen wir unsere Wanderung, Richtung Westen. Zunächst eine ehemalige Lagune, die heute als Teich zur Aufzucht von Fischen dient. Seile sind über das Wasser gespannt, an ihnen flattern Stoffstreifen, die die gefiederte Konkurrenz fernhalten sollen. Griechenland muß heute Fisch importieren, Fisch ist auch im Restaurant in Griechenland sehr teuer. Eine Folge der lange betriebenen Dynamitfischerei und des Sauerstoffmangels im Mittelmeer infolge Überdüngung. Ein Feigenbaum. Wir kommen an eine noch naturnahe Lagune. Im Wasser nur Queller, jetzt meist rötlich gefärbt. Der Queller ist eine typische Salzpflanze. Als wir auf der die Lagune überquerenden Straße gehen, fliegen über uns Löffler! Ein Schwarm Kormorane. Immer wieder einzelne Graureiher. Unser erster Eisvogel. Ein Silberreiher.

Hinter einer Salzwiese sehen wir eine Siedlung Griechischer Zigeuner. Auf unserer Reise sahen wir mehrmals Menschen, die wie Zigeuner aussahen. Nach allem, was wir auf dieser Reise sahen, leben Griechische Zigeuner und andere Griechen ohne Konflikte nebeneinander und manchmal auch miteinander.

Am Ufer eine kleine Werft. Auf dieser Werft werden die Boote der Fischer von Keramoti repariert. Auf Tonnen im Meer Zwergscharben. Wir wandern zurück. Eine Rohrweihe. Im Wasser der Lagune stehend ein Silberreiher und der kleinere Seidenreiher. Als die Tiere das Wasser verlassen, können wir gut die gelben Füße des Seidenreihers und die schwärzlichen des Silberreihers durch unsere Ferngläser miteinander vergleichen. Der Knall eines Gewehrs. Ende unserer Beobachtung. Die Vögel fliegen auf und davon, verlassen das Gebiet, in dem das Jagen verboten ist. Ein junger Mann in militärartiger Tarnkleidung steigt mit seinem Gewehr in einen VW-Bus ein und rast weiter. Gegen 13Uhr kommen wir wieder in unserem Hotel Holiday an. Bis 14Uhr45 Mittagspause. Es wird der Vorschlag gemacht, am Nachmittag zu den Pelikanen zu fahren. Morgen sollen wir dann nach Deutschland zurückfliegen, da wir dann bereits alle Vögel gesehen haben, die man zu dieser Jahreszeit im Nestos-Delta beobachten kann.

Am Nachmittag gehen wir zu dem nordöstlich von Keramoti gelegenen Rest des ehemaligen Auwaldes. Bis zum Wald führt uns Herr Stavros. Zwischen Keramoti und dem Rest des ehemals riesigen Auwaldes liegt das Naturschutzzentrum von Keramoti. An der Planung dieses von der Griechischen Regierung errichteten Naturschutzzentrums waren die Gemeinde Keramoti und der von Herrn Stavros gegründete Kultur- und Naturverein stark beteiligt. Das Gebäude ist fertig. In den das Gelände begrenzenden Zaun und in den der benachbarten Schule soll noch je ein Tor eingebaut werden, damit Schüler während der Pausen direkt vom Schulhof aus das Naturschutzzentrum besuchen können. Auch naturkundliche Veranstaltungen für Schüler sollen im Naturschutzzentrum stattfinden.

Direkt hinter dem Naturschutzzentrum Reste des ehemaligen Auwaldes. Große schwerwiegende Eingriffe in die Landschaft Nestos-Delta erfolgten erst nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Noch 1946 gab es am Nestos 72 km2 flußbegleitenden Auwald, den Urwald "Kotza Orman". Kotza Orman bedeutet auf Deutsch "Großer Urwald". Von 1945 bis 1949 wurde in Griechenland ein erbitterter Bürgerkrieg geführt. Den linken Partisanen diente der Nestos-Urwald als Unterschlupf. Deshalb wurden von den Rechten, von denen, die immer "oben" gewesen waren, große Flächen des Urwaldes gerodet. Die Linken haben den Bürgerkrieg verloren. Viele Partisanen flüchteten nach Norden. Einige wurden von der DDR aufgenommen. Bei der kleinen griechischstämmigen Minderheit in Ostdeutschland handelt es sich um Bürgerkriegsflüchtlinge und deren inzwischen erwachsene Kinder.

Im Urwald: Die Zerreiche (Quercus cerris). Die Blätter des Baumes sehen so aus, als seien Blätter der auch in Deutschland heimischen Stileichen und Traubeneichen nach aussen ge"zerrt" worden. Ulmen (Ulmus minor). Grauerlen (Alnus incana). Eine riesige Silberpappel (Populus alba) mit Spechthöhlen. Zwischen den Bäumen ein undurchdringliches Dickicht von Brombeersträuchern, die an den Bäumen hinauf- und herunterranken wie Lianen im tropischen Dschungel. Efeu. Wilder Hopfen (Humulus lupus). Eine Lichtung. Der provisorische Stall und die Losung auf dem feuchten Boden beweisen, daß hier noch vor kurzem Schafe und Ziegen geweidet wurden. Die fast völlige Zerstörung des Nestos-Urwaldes erfolgte in drei Stufen:

Zuerst die politisch motivierte Rodung während des Bürgerkrieges. Dann Rodung und Entwässerung, um Flächen für die Landwirtschaft urbar zu machen. Danach die Schädigung des Restes vom einstigen Urwald durch Überweidung.

Seit 1923 ist der Siedlungsdruck im Nestos-Delta sehr stark. 1923 haben Griechenland und die Türkei ihre Minderheiten "ausgetauscht". 600 000 Türken mußten Griechenland verlassen. 1.500 000 Griechen aus Kleinasien mußten nach Griechenland übersiedeln. Dieser "Austausch" wurde von den beiden Regierungen beschlossen. Die einzelnen Familien wurden nicht gefragt, ob sie bleiben oder übersiedeln wollten. Aus ihrer Perspektive war der "Austausch" eine Vertreibung. Das Verhältnis zwischen der Türkei und Griechenland ist traditionell schlecht. Bei Spannungen und Kriegen zwischen beiden Ländern hatten meist die jeweiligen Minderheiten darunter zu leiden.

1923 wurden viele der Griechen, die die Türkei hatten verlassen müssen, im Nestos-Delta angesiedelt. Sümpfe, Überschwemmungen, Malaria. Die meisten Griechischen Familien sollen in der Türkei 100 000 bis 150 000 Hektar Land besessen haben. Die griechische Regierung hatte ihnen vor ihrer Umsiedlung versprochen, sie bekämen als Entschädigung Land in Griechenland. Doch Griechenland hatte gerade einen Krieg verloren. Das Land war arm, die Unterstützung für die Vertriebenen in den ersten Jahren spärlich. In der ersten Zeit starb jedes zweite Kind an Malaria. 80 Prozent der heute in Keramoti und Umgebung lebenden Menschen sind Vertriebene und deren Nachkommen. Die "Zerstörung" der menschenfeindlichen Natur im Nestos-Delta ist ihr Werk. Sie haben in einem unvorstellbar harten Überlebenskampf der Natur Weideland und Ackerland abgerungen, Urwald gerodet, Sümpfe trockengelegt, um für sich und ihre Kinder das Überleben zu sichern, anfangs jagten sie Vögel, um satt zu werden, sie besiegten die Malaria. Zwar gibt es zur Zeit wirtschaftliche Probleme bei uns, doch ein Blick auf die Statistik zeigt, daß Deutschland immer noch zu den drei oder vier reichsten Ländern der Welt gehört. Wenn relativ gesehen reiche Naturschützer aus dem reichen Deutschland in das Nestos-Delta fahren und den Einheimischen sagen, daß dort die "Feuchtgebiete" erhalten werden müssen und daß man keine Vögel schießen darf, dann gibt es Konflikte, Mißverständnisse, verletzte Gefühle.

1946 gab es noch 72 km2 Urwald, 1952 nur noch 27 km2 Waldfläche. Wir verlassen den Wald. Eine Lagune. Uns zieht es an die Gestade des Mittelmeeres. Tamarisken-Büsche. Wir gehen am Strand entlang. Kleine weiße Irreguläre Seeigel. Herzmuscheln (Cardium spec.). Schalen von Schwertmuscheln (Scheidenmuscheln, Messermuscheln). Diese Muscheln leben in senkrechten Gängen im sandigen Meeresboden. Häufig der weiße kalkhaltige Schulp von Tintenfischen, "Sepia". Wir gehen oberhalb des Strandes zurück. Salzastern (Aster tripolium). Nachdem es heute ein paar Stunden trocken gewesen war, beginnt der Regen wieder, aber nicht so stark wie am ersten Tag. 17Uhr40 wieder im Hotel in Keramoti. 19Uhr Abendessen in demselben Restaurant wie gestern. Als Vorspeise bekamen alle einen Bauernsalat, mit Oliven. Dazu Teller mit Tsatsiki, Joghurt mit Knoblauch und Gurke. Und natürlich immer Körbe mit angeschnittenem frischem Weißbrot vom Bäcker in Keramoti. Den zweiten Gang bestellte jeder nach eigenem Geschmack. Die meisten probierten Juwetsi, mit Nudeln und Käse überbackenes Topffleisch. Zum Essen tranken wir Retsina, ein Wein, dem das Harz der Aleppokiefer zugesetzt wurde und Ouzo, griechischen Anisbranntwein.

 

3. Tag, Montag

Unser Ziel heute: Die Nestos-Schlucht

Um 8Uhr30 frühstückten wir in unserem Hotel. Anschließend kaufte jeder in den ganz in der Nähe des Hotels gelegenen Geschäften Proviant für das Picknick in der Nestos-Schlucht ein. Es war noch kühl, aber es regnete nicht! 9Uhr30 Abfahrt. Wir hatten während der gesamten Griechenlandreise denselben Bus. Der Vater unseres Busfahrers hat lange in Deutschland gearbeitet. Von dem Ersparten hat er seinen beiden Söhnen je einen Bus gekauft. Unser Fahrer fuhr immer vorsichtig, der Bus war immer sehr sauber. Häufig nutzte der Fahrer Pausen, um den ihm gehörenden Bus zu reinigen und zu waschen. Im Winter, wenn kaum ausländische Touristengruppen nach Griechenland kommen, führt er ständig griechische Reisegruppen nach Österreich und Deutschland. Die Griechen fahren meist nach Norden, um dort lebende Verwandte zu besuchen. Aber auf der Fahrt dorthin werden auch kulturelle Sehenswürdigkeiten in Italien, Österreich und Deutschland besichtigt.

Wir fuhren im Nestos-Delta an Baumwollfeldern vorbei. Mais. Wein. Um 10Uhr20 kamen wir am Südende der Nestos-Schlucht an. Nach Norden hin schließt sich die Nestos-Schlucht direkt an die Landschaft Nestos-Delta an. Der Nestos entspringt in Bulgarien in den Rhodopen. Die vielleicht größte Gefahr für das Nestos-Delta besteht in der zunehmenden Entnahme großer Mengen Flußwassers in Bulgarien. Solange es kein zwischenstaatliches Abkommen gibt, hat Griechenland keinen Einfluß darauf, wieviel Wasser über die Staatsgrenze fließt. Wie wir ja aus Deutschland leider wissen, ist ein Feuchtgebiet ohne Feuchtigkeit wertlos, auch wenn es unter Naturschutz steht. Zwischen Stavroupolis im Norden und Paradisos im Süden hat der Nestos die aus Kalk bestehende südlichste Bergkette der Rhodopen durchbrochen. Diese südlich von Stavroupolis beginnende und im Nordosten des Ortes Paradisos endende Flußlandschaft wird als "Nestos Schlucht" bezeichnet. Die Landschaft Nestos-Schlucht ist etwa 12 Kilometer lang. Durch die Nestos-Schlucht führt zum Glück keine Straße. Und soweit mir bekannt ist, wird auch keine gebaut werden. Die Nestos-Schlucht steht unter Naturschutz.

Wir gingen auf einem gut ausgebauten und abgesicherten, steinigen Wanderweg 6 Kilometer in die Nestos-Schlucht hinein. Der Weg führt zunächst in halber Höhe am Steilhang entlang und bietet atemberaubende Ausblicke auf den mäandrierenden Nestos mit seinen vielen Sandbänken und baumbestandenen Inseln. An der gegenüberliegenden Seite der Schlucht Karsthöhlen. Die Sonne schien. Durch den weißen Kalkstein wurde die Helligkeit noch verstärkt. Eine Landschaft wie aus Karl Mays "Schluchten des Balkan". Unter uns, zwischen Fluß und Wanderweg, eine romantische Eisenbahnstrecke. Dort fuhr früher der Orientexpress Richtung Türkei. Agatha Christie "Mord im Orientexpress". Wir sahen unten einen Triebwagen fahren. Durch 23 Tunnels führt er in vielen Kurven von Toxotes nach Stavroupolis. Wir genossen die Schönheit dieser wilden Landschaft. Jetzt wurde es auch warm.

Häufig eine Stechpalme mit Eicheln: Die Kermeseiche (Quercus coccifera), eine nur 2 Meter hoch werdende Eichenart mit starren, am Rand fast stechenden Blättern. Thymian. In einer Felsspalte Fetthenne. Eine Wilde Olive. Unten über dem Fluß ein Eisvogel, er setzte sich auf einen Ast am Ufer. An der Felsflur über uns in Felsspalten Rosettenpflanzen. Frau Pfitzmeier entdeckte eine Orchidee, die Herbst-Wendelorchis (Spiranthes spiralis (L.) CHEV. (=SP.autumnalis (BALB.) RICH.)). Frau Pfitzmeier hat Dias von der Orchidee gemacht und sie nach ihrer Rückkehr in Deutschland einem fachkundigem Publikum gezeigt (Orchideen-Arbeitskreis), das ihr ihre eigene Bestimmung bestätigt hat.

Zartrosa blühende Alpenveilchen! Der Weg führte abwärts. Man konnte gut in den Auwald hineinsehen. Pappeln, Erlen, Weiden. Umschlungen und überwuchert von Hopfen, Clematis, Efeu. Bei letzterem konnte man hier von oben gut die nicht 3-bis 5-eckig gelappten, sondern ei- rautenförmigen länglich zugespitzten Blätter der Blütentriebe sehen.

Um 13Uhr kamen wir an der Stelle an, von der an der Weg in schlechtem Zustand ist. "Under construction". In einem Jahr soll es möglich sein, auch die zweite Hälfte des Weges nach Stavroupolis sicher zu wandern. Bis 13Uhr45 Picknick. Dann wanderten wir zurück.

Auf der anderen Seite der Schlucht kreiste über der Kuppe eines hohen Berges majestätisch der Steinadler! Nachdem einige Zeit verstrichen war, überquerte der König im Reich der Lüfte in großer Höhe die Nestos-Schlucht. Auf einem über uns steil aufragenden Felsen ließ er sich hoch oben, aber deutlich unterhalb des Gipfels auf einem Vorsprung in der Wand nieder. Vermutlich hatte der stolze Aar dort seinen Horst. Eigentlich ist der Steinadler kein reines Gebirgstier. Früher lebte er in Mitteleuropa auch in der Ebene. Erst der Mensch hat ihn in Deutschland aus der Ebene verdrängt, so daß er bei uns nur noch in den Alpen überlebt hat. In Polen gibt es in der Ebene ein etwa 1.200 km2 großes fast unbewohntes Gebiet, die Biebrza-Sümpfe, das seit Anfang dieses Jahres unter Naturschutz steht. Dort hat sich der Steinadler seit ein paar Jahren von selbst wieder angesiedelt.

Auf einer der sandigen Flußinseln ein Silberreiher.

An einer fast senkrechten Felswand über uns beobachteten wir den Felsenkleiber (Sitta neumayer). In Europa gibt es drei Kleiberarten: den nur auf der Insel Korsika vorkommenden Korsikanischen Kleiber (Sitta whiteheadi), den auch bei uns in Deutschland heimischen Kleiber (Sitta europaea) und den auf Griechenland und die Küstengebiete Jugoslawiens und Albaniens beschränkten Felsenkleiber. Am stärksten unterscheiden sich die drei Kleiberarten hinsichtlich ihres angeborenen Verhaltens: Unser Kleiber baut sein Nest in Baumhöhlen, oft in Spechthöhlen, deren Eingang er mit Lehm verkleinert; der Felsenkleiber baut sich seine flaschenförmige Höhle selbst aus Lehm unter Felsüberhängen; der Korsikanische Kleiber ist "am faulsten", er nistet in bereits vorhandenen Baumhöhlen, bei denen er nicht einmal den Eingang verkleinert.

Einige von uns sahen die Würfelnatter (Natrix tessellata), eine eurasische Schlangenart, deren Verbreitungsgebiet bei uns erst in Süddeutschland beginnt.

Häufig sahen wir Ödlandschrecken. Sie gehören zu den Feldheuschrecken (Caelifera). Näherte sich jemand von uns langsam mit dem Finger einem Tier, so flog es stets kurz bevor es berührt worden wäre auf und spreitzte die Hinterflügel aus. Alle Tiere hatten rote Hinterflügel. Es handelte sich also um die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica). Die Rotflügelige Ödlandschrecke steht in Deutschland unter Naturschutz. Um 15Uhr40 kamen wir wieder am Ausgang der Nestos-Schlucht an, wo unser Bus schon bereitstand. 15Uhr50 Fahrt zu den Lagunen am Flughafen. Von unserem Busfahrer bekamen wir den Tip, zuerst ans Mittelmeer zu gehen. Dort beobachteten wir im Meer eine lange Karawane Rosapelikane. Die Jäger haben sie aus den Lagunen verscheucht. Deshalb sind sie jetzt auf dem offenen Meer. Anschließend gingen wir zu einer Lagune. Dort beobachteten wir lange Löffler. Und das in Deutschland sehr seltene Schwarzkehlchen! Rückfahrt nach Keramoti.

19Uhr Abendessen. Heute führte Herr Stavros uns in ein anderes Restaurant. Nach dem Essen gingen wir zusammen zum Hotel zurück und besprachen dort, welche Tiere wir bislang gesehen hatten.

 

4. Tag, Dienstag

8Uhr30 Frühstück im Hotel Holiday in Keramoti. Gegen 9Uhr30 fuhren wir in einem normalen öffentlichen Bus zusammen mit Einheimischen in die Kleinstadt Hrysoupolis.

Dort besichtigten wir das Naturschutzzentrum. Dieses im Zentrum von Hrysoupolis gelegene Haus wurde von der Stiftung Europäisches Naturerbe(SEN) und von der Griechischen Gesellschaft für Naturschutz und Ökologische Landesentwicklung (EPO) 1989 eröffnet. In dem Naturschuztzentrum befindet sich ein kleines Museum. Hier wird in drei Räumen über die Ökologie des Nestos-Gebietes informiert. Herr Sikora aus Deutschland, der zur Zeit für die EPO im Nestos-Delta arbeitet, gab uns aktuelle Tips für unsere weiteren Naturerkundungen im Nestos-Delta und beantwortete uns alle unsere Fragen. Das Museum richtet sich sowohl an Einheimische, als auch an Natur-Touristen aus dem Ausland. Inzwischen besuchen viele griechische Lehrer aus dem Nestos-Delta mit ihren Schulklassen das Museum. Vor kurzem wurden sechs große Straßenhinweisschilder an den Durchgangsstraßen angebracht. Dadurch kommen jetzt auch mehr Touristen ins Museum, die vorher von den einzigartigen Resten ursprünglicher Natur im Nestos-Delta noch nichts wußten. Das Naturschutzzentrum dient auch als Informationsquelle für gut vorbereitete Reisen von an der Natur interessierten Menschen: Naturschutzgruppen (NABU, NABU Freiburg, NABU Nellingen, NABU Ostfildern - Ruit); Biologie-Oberstufenkurse (Bielefelder Oberstufen Kolleg); Studenten, die hier ein Praktikum durchführen wollen (Universität Thessaloniki, Universität Münster, Fachhochschule für Landespflege Nörtingen) oder Untersuchungen für ihre Diplomarbeit machen; Lehrerseminare; DNV-Tours Natur-Erlebnis-Reisen. Hinter ihrem Haus hat die EPO im Garten natürliche Landschaften aus dem Nestos-Delta nachgestaltet. Dort befindet sich jetzt auch eine Auswilderungsstation für Vögel, die von jagenden Menschen verletzt wurden.

Doch auf uns warteten die Taxis, die ich bestellt hatte.

Wir fuhren zum Nestos-Café. Dieses Restaurant und Café liegt direkt am Fluß Nestos. Wir befinden uns jetzt in dem Bereich zwischen den beiden Hochwasserdämmen, dort wo der Nestos noch frei fließt. Das alte Nestos-Café ist das einzige feste Gebäude in diesem etwa 30 km2 großen Naturrest zwischen dem Ende der Nestos-Schlucht bei Paradisos und der Mündung des Nestos ins Mittelmeer.

Im Flußbett auf einer Sandbank Grünschenkel (Tringa nebularia). Durch unsere Ferngläser können wir deutlich erkennen, daß die Beine der Tiere grünlich sind, auf jeden Fall sind sie nicht rot, es handelt sich also nicht um Rotschenkel (Tringa totanus). Die Grünschenkel haben in der Tundra in Nordeuropa gebrütet. Es kann sein, daß diese Tiere jetzt im Nestos-Delta überwintern. Es kann aber auch sein, daß sie hier nur vor dem Weiterflug in die Tropen Station machen, Nahrung aufnehmen um für den Weiterflug genug Energiereserven zu haben. Bei den Grünschenkeln kommt beides vor.

Langsam wandern wir an dem natürlichen Flußufer entlang. Natürlicher Weichholzauwald. Weichhölzer wachsen schneller als Harthölzer. Deshalb sind sie in periodisch überschwemmten Flußlandschaften im Vorteil. Weiden, Schwarzerlen (Alnus glutinosa), Pappeln und überall dazwischen wieder ein undurchdringliches Dickicht aus Lianen. Rechts im Naturschutzgebiet eine Fläche, auf der Schafe geweidet werden.

Obwohl die Flußlandschaft zwischen den Hochwasserdämmen offiziell ein Naturschutzgebiet ist, gibt es hier Felder und Weideflächen. Das Land zwischen den Dämmen gehört der Gemeinde. Die nach den Gesetzen des griechischen Staates illegal landwirtschaftlich genutzten Flächen werden von der Gemeinde im Rahmen einer Form griechischer "Sozialhilfe" legal an bedürftige Bewohner des Nestos-Deltas vergeben. Wer nachweisen kann, daß er sehr arm ist, bekommt für einen festgelegten Zeitraum eine Fläche zur Nutzung überlassen. Nach unseren Informationen ist es nicht möglich, daß die SEN hier Flächen aufkauft, um sie aus der landwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen. Auf Grund des im Nordosten Griechenlands noch sehr starken griechischen Nationalstolzes ist es unmöglich, daß die Gemeinde ihr Land an eine ausländische Organisation verkauft. Die griechische Naturschutzorganisation EPO wird nicht von allen Griechen als griechische Organisation akzeptiert. Denn die EPO wurde von der griechischen Ehefrau des deutschen Leiters des Nestos-Projektes der "deutschen" SEN aus der Stadt Radolfzell in Deutschland gegründet. Die Zahl der im Rahmen der "griechischen Sozialhilfe" einen Teil der 30 km2 großen Flußlandschaft zwischen den Dämmen nutzenden armen Hirten ist nicht groß. Sie können dort auch nicht viel Geld verdienen. Ideal wäre es, wenn sie dasselbe Geld für die Bewachung des Naturschutzgebietes zwischen den Dämmen und in den sich an der Küste anschließenden Lagunenlandschaften bekämen. Und für die Wiederaufforstung mit Baumarten der "potentiellen natürlichen Vegetation", also mit Bäumen, die hier früher von Natur aus wuchsen. Gelder aus dem "Kohäsionsfonds" der EG wären hier sicher besser angelegt, als in dubiosen Staudammprojekten, die natürliche Feuchtgebiete vernichten und das Tourismusgeschäft zerstören. Um mir Staudämme anzusehen, brauche ich nicht bis nach Griechenland zu fliegen. Solche Bauwerke kann ich auch im Harz besichtigen. Ferner wird durch die meist an Staudämme angeschlossenen Bewässerungsprojekte die landwirtschaftliche Überproduktion in der EG weiter in die Höhe getrieben.

Häufig sehen wir eine auffällige Staude. Die großen kerzenartigen Blütenstände scheinen aus vielen kleinen schwarzen Einzelblüten zu bestehen. Doch das sind nur noch die Kelchblätter. An einigen Blütenständen sind noch dunkelrote Beeren. In der Bibliothek in meinem Rucksack kann ich die uns unbekannte Pflanze nicht finden. Also nehme ich einen Blütenstand mit.

Wir gehen durch einen dichten Erlenauwald bis zu einem verschilften Altarm. Dort steigen wir auf einen hölzernen Beobachtungsturm.

Auf dem Rückweg begegnen wir einem Hirten mit einer Ziegenherde und zwei Hunden. Die Ziegen haben sehr unterschiedlich geformte Hörner. Die Ziegen mit den größten Hörnern geben in dieser Herde den Ton an.

13Uhr Mittagessen im Nestos-Café.

Um 14Uhr holt uns Herr Stavros mit Taxis ab. Gemeinsam fahren wir zu dem auch auf dem Westufer des Nestos gelegenen umzäunten Auwald. Dieser Rest echten natürlichen Urwaldes ist nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis Naturschutzgebiet. Selbstverständlich gehen auch wir nicht in den streng geschützten umzäunten Bereich hinein, sondern beobachten nur von außen, gehen am Zaun entlang. Die ersten von uns sehen den Urfasan (Phasianus colchicus colchicus). Im Nestos-Delta lebt die westlichste Population des Fasans. Natürlich kommt diese Fasanenart sonst nur in Mittelasien vor. Die außerhalb des Nestos-Deltas in Europa freilebenden Fasane sind einst aus Asien importiert, dann bei uns in Fasanerien gezüchtet und später freigelassen worden.

Über dem Auwald sehen wir lange deutlich den Schreiadler. In den alten Bundesländern ist der Schreiadler mit der Zerstörung der Auwälder seit Anfang dieses Jahrhunderts ausgestorben. Am Nestos brüten jedes Jahr etwa 5 Paare des Schreiadlers. Im November werden die Schreiadler zum Überwintern nach Afrika fliegen und dann hoffentlich im März ins Nestos-Delta zurückkehren.

Wir sehen über dem Auwald auch Schelladler. Ihr Brutgebiet erstreckt sich, beginnend in Polen, weit nach Osten. In Griechenland überwintern sie. Manche Tiere fliegen auch noch weiter nach Südosten.

Wir wandern nach Süden, bis zum Ende des Hochwasserdammes. Dort treffen wir Herrn Sikora. Wir unterhalten uns mit ihm über unsere Beobachtungen. Nachdem ich Herrn Sikora mit der Kritik konfrontiert habe, die wir an der SEN gehört hatten, nimmt er in sachlichem und ruhigem Ton dazu Stellung. Herr Sikora bietet mir an, meinen Zweig mit den dunkelroten Beeren zu bestimmen.

Um 18Uhr werden wir mit Taxis abgeholt. Der Besitzer und Fahrer des Taxis, in dem ich sitze, hat lange bei Mercedes in Stuttgart gearbeitet. Das Taxi ist sein "Jahreswagen", den er mit 20% Rabatt als Werksangehöriger vor der Rückkehr gekauft hat. Der Herr ist sehr freundlich und spricht gut Deutsch.

Um 19Uhr führt uns Herr Stavros in Keramoti in ein für uns neues Restaurant und empfiehlt uns hier Fisch. Die Fische schmecken gut.

 

5. Tag, Mittwoch

Um 5Uhr35 fuhren wir zusammen mit Herrn Stavros in Keramoti in "unserem" Bus ab. Unser Ziel: Das Greifvogelschutzgebiet Dadia-Souflion.

Über Hrysoupolis, Toxotai, Xanthi und Vafeika fuhren wir zunächst bis zu den Lagunen bei Porto Lagos. Zwischen dem Vistonia-See im Norden und einer Lagune im Süden machten wir 40 Minuten eine Pause. Ein Steg führt zu der kleinen auf einer Insel in der Lagune gelegenen byzantinischen Kirche. Von diesem Steg aus beobachteten wir Krauskopfpelikane ! Zahlreiche Pelikane standen auf einem anderen Steg, welcher zwei Inseln in der Lagune miteinander verbindet. Sogar ohne Fernglas konnten wir die Tiere gut beobachten! Der Krauskopfpelikan, der in seinem gesamten Verbreitungsgebiet gefährdet ist, überwintert hier.

Über Komotini, Aratos, Sapai, Mesti und Makri fuhren wir weiter bis nach Alexandroupolis. Während der Fahrt sahen wir auf vielen Häusern Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser für den Haushalt. Die weite Verbreitung dieser Anlagen im Nordosten Griechenlands war uns bereits am ersten Tag bei der Busfahrt von Thessaloniki nach Keramoti aufgefgallen.

In der am Mittelmeer gelegenen Kleinstadt Alexandroupolis machten wir von 8Uhr40 bis 9Uhr40 am Hafen unsere Frühstückspause. Herr Stavros hatte für uns eine riesige Thermoskanne mit Bohnenkaffee, Hörnchen und Joghurt mitgenommen.

Wir fuhren weiter. Am Straßenrand jetzt Schilder mit dem Piktogramm "Photographieren verboten": Wir näherten uns der türkischen Grenze. Dadia liegt nur etwa 7 Kilometer westlich der türkischen Grenze. Doch unsere Wanderungen von Dadia aus führten uns nicht ins Grenzgebiet, sondern nach Westen, weiter weg von der Grenze. Wir fuhren durch das Bergdorf Dadia zu unseren Lodges, wo wir kurz nach 11Uhr eintrafen.

Die Lodges gehören zu dem Greifvogelschutzgebiet Dadia-Souflion. Wir waren von der Qualität unserer Zimmer angenehm überrascht. Nicht wie in einer "Herberge" für Naturfreunde, sondern wie in einem guten Mittelklasse-Hotel. Neben den Lodges ein kleines Restaurant, in dem einige bei guter Aussicht auf der Terrasse Kaffee tranken oder eine Kleinigkeit aßen.

Um 12Uhr30 wanderten wir unter der Führung einer Mitarbeiterin des Schutzgebietes auf einem Pfad zu der Beobachtungsstation. Wir trafen eine Griechische Landschildkröte. Zuerst ging es durch einen Eichenwald, dann Nadelwald, zum Schluß Mischwald. Um 13Uhr15 kamen wir in der Beobachtungshütte an. Dort wartete bereits ein weiterer griechischer Naturschützer auf uns. In seinem Spektiv hatte er einen Mönchsgeier für uns eingestellt. Die Beobachtungshütte befindet sich auf einer Bergkuppe am Rande eines streng geschützten Naturschutzgebietes, das Besucher nicht betreten dürfen. Man blickt auf die Kuppe des gegenüberliegenden Berges, der im Schutzgebiet liegt. Dort werden die Greifvögel in unregelmäßigen Abständen von Mitarbeitern des Schutzgebietes gefüttert. Wenn den Bauern in der Umgebung z.B. ein Esel gestorben ist, dann benachrichtigen sie die griechischen Naturschützer. Die bringen den Kadaver dann auf den Berg. Stirbt längere Zeit kein Tier, dann wird eins gekauft und von einem Soldaten erschossen.

Wir beobachteten zahlreiche Mönchsgeier.

Wir wanderten zu unseren Lodges zurück. Dort kamen wir um 15Uhr20 an. Um 17Uhr30 hielten zwei griechische Naturschützer für uns im Veranstaltungsraum der Lodges einen Dia-Vortrag ber das Schutzgebiet, die Tiere und Pflanzen dort, die traditionelle Landwirtschaft in der Umgebung und über ihre Arbeit zum Schutz der Greifvögel.

Um 19Uhr30 gingen wir zu Fuß zusammen mit Herrn Stavros und mit unserem Busfahrer in das Bergdorf Dadia, wo wir in einem Restaurant warm zu Abend aßen.

 

6. Tag, Donnerstag

Um 7Uhr frühstückten wir in dem neben unseren Lodges gelegenen Restaurant. Einladen des Gepäcks. Um 7Uhr40 fuhren wir mit unserem Bus zu der Beobachtungshütte. Auf einer unbefestigten Straße, bis der Bus steckenblieb. In der Nacht hatte es geregnet. Den Rest des Weges gingen wir zu Fuß. Um 8Uhr20 kamen wir in der Beobachtungshütte an. Dort betreuten uns zwei griechische Naturschützer, die wir vom Vortag schon kannten. Wir beobachteten zahlreiche Mönchsgeier und einige Gänsegeier ! Die Schmutzgeier waren schon in ihr Winterquartier geflogen. Früher gab es hier auch ein Bartgeier-Paar. Ein Ehepartner ist verstorben. Der andere streift noch im Gebiet umher und läßt sich in unregelmäßigen Abständen an der Futterstelle nieder. Um 9Uhr20 wanderten wir zusammen mit einer Mitarbeiterin des Schutzgebietes zu unseren Lodges, zum Bus zurück. Im Eingang zu unseren Lodges übrigens das inzwischen verlassene Nest der Rötelschwalbe. Diese Schwalben sammeln feuchten Lehm, mischen ihn mit ihrem klebrigen Speichel und formen ein Nest, das in der Form an eine der Länge nach halbierte Flasche erinnert und an der Decke des Brutraumes hängt, hier oben an der Wand des Eingangs. Länge des Nestes mit "Flaschenhals" bis zu einem halben Meter. Vor unseren Lodges stellten wir uns zum Gruppenphoto auf.

Um 10Uhr20 fuhren wir ab. Es ging an den Fluß Evros. Er ist der Grenzfluß zwischen Griechenland und der Türkei. Um 12Uhr kamen wir an: Eine schier endlose, fast unbewohnte Flußlandschaft! Ein Paradies für Wasservögel und Schmuggler. Großer Brachvogel, Alpenstrandläufer, Brandgans, Silberreiher, Graureiher, Eisvogel. Um 12Uhr20 fuhren wir ganz langsam weiter, Richtung Mündung: Rohrweihen; ganz nah Alpenstrandläufer; Kormorane. Wir fuhren soweit, wie der Bus auf der unbefestigten Piste fahrn konnte und stiegen dann wieder aus: Weisskopfmöwen, Wiesenweihe, Großer Brachvogel, Schwarzmilan, Mäusebussard, Rotschenkel, Feldlerche, Haubenlerche, Wiesenpieper, Bachstelze, Hausrotschwanz, Star, Elster, Dohle, Nebelkrähe und last but not least der Haussperling.

Um 13Uhr45 fuhren wir weiter. Einmal machten wir in einem kleinen Ort eine Pause, um uns in einem Supermarkt mit Proviant einzudecken. Auch sein Besitzer hatte in Deutschland gearbeitet und sprach gut Deutsch. In dem Geschäft gab es kein Obst zu kaufen. Der Grund: Noch ernten hier alle ihr Obst im eigenen Garten.

Um 15Uhr 30 kamen wir wieder an der Lagune bei Porto Lagos an. Picknick. Beobachtung der Vögel in der Lagune und im Vistonis.See. Besuch der in der Lagune gelgenen Kirche. Heute besuchten auch viele Griechen die Kirche, um eine neue Ikone vom Kloster Athos zu betrachten. 17Uhr20 Weiterfahrt.

18Uhr an Keramoti. Auf dem Weg zur Reiherkolonie am Hafen trafen wir Herrn Sikora: Bei der dunkelrote Beeren tragenden Staude am Nestos handelt es sich um die Kermesbeere. Natürlich wächst sie in Südamerika. Sie wurde hier einst angepflanzt, um die Beeren zum Weinfärben zu verwenden. 19Uhr Abendessen. Heute aßen die Meisten auf Empfehlung von Herrn Stavros frittierte Tintenfische und Muscheln.

7. Tag, Freitag

8Uhr30 Frühstück im Hotel Holiday in Keramoti. Im Ort kauften wir Lebensmittel für das Picknick ein und fuhren dann um 9Uhr10 mit "unserem" Bus los.

Um 10Uhr30 kamen wir in Porto Lagos an. Auf Wunsch unserer Ornithologen waren wir noch einmal in dieses besonders ergiebige Gebiet gefahren. In der Lagune konnten wir sehr gut Flamingos beobachteten, die mit ihren Schnäbeln im Wasser "seihten", um Nahrung aufzunehmen. Krauskopfpelikane sahen wir mehrmals im Flug, recht nah. Wir sahen uns auch den Vistonis-See näher an. Im klaren Wasser Seewassermuscheln. Der Vistonis-See hat einen einzigartigen Wasserhaushalt: Während im Winter die Flüsse Kosynthos, Kompsatos und Travos den Vistonissee mit Süßwasser füllen, drückt das salzige Meerwasser im Sommer bei Südwindlage in den See und schafft zumindest im Südteil des Sees eine Brackwasserzone. Frau Bihy tauchte einen Finger in den See und machte dann den Geschmackstest: Salzwasser! Um 12 Uhr fuhren wir weiter.

Gegen 12Uhr30 kamen wir in der Kleinstadt Xanthi an. Da Griechischer Nationalfeiertag war, dauerte es lange, bis wir in der denkmalgeschützten Altstadt aus osmanischer Zeit ankamen. Sehr viele Menschen. Auf der durch das Zentrum führenden Hauptstraße eine Parade. Schulklassen marschierten in festlicher Kleidung. Die Straße gesäumt mit vielen Zuschauern. Immer, wenn Verwandte, Nachbarn, Freunde vorbeimarschierten spontaner Beifall aus dem Publikum. Ab und zu im Publikum auch eine traditionell gekleidete moslemische Frau mit einem griechischen Nationalfähnchen. Gefeiert wurde der Sieg Griechenlands gegen das Italien Mussolinis. Schließlich kamen wir doch in der an einem Hügel gelegenen Altstadt an. Ein Hauch von Orient.

Um 13Uhr30 fuhren wir über Stavroupolis in die Rhodopen. Gegen 15Uhr hielten wir ein paar Kilometer hinter der Abzweigung nach Liwaditis mitten in der Landschaft und wanderten auf eine Bergkuppe. Neben dem Weg im lichten Wald wilde gelbblühende Krokusse (Crocus spec.). Oben eine kleine dem Propheten Elias geweihte Kapelle. Die Aussicht von hier oben war herrlich. In der Ferne sahen wir auch den Nestos. Wir wanderten zurück. Hopfenbuchen, Wacholder. 17Uhr30 Rüchfahrt.

19Uhr30 an Keramoti. Um 20Uhr aßen wir in dem Restaurant, in dem es uns am besten gefallen hatte, noch einmal.

 

8. Tag, Sonnabend

Da die Fähre nach dem neuen Fahrplan eine halbe Stunde später abfährt, frühstückten wir erst um 9Uhr. Einige von uns waren vor dem Frühstück noch einmal bei den Lagunen gewesen, hatten aber keine neuen Vogelarten mehr gefunden. Um 9Uhr30 bestiegen wir die Fähre, die um 9Uhr45 abfuhr. Wir fuhren bei gutem Wetter und ruhiger See an der kleinen Insel Thassopoula vorbei, also an "Klein Thassos". Was die Menschen betrifft, so ist die felsige Insel fast unbewohnt. Nur ein paar Soldaten halten Wache. Doch einigen Vogelarten aus dem Nestos-Delta dient Thassopoula im Frühjahr zum Brüten und auch sonst als relativ sicheres Rückzugsgebiet, wenn sie auf dem Festland gestört werden. Gegen 10Uhr30 kamen wir auf der 6 km vor der Mündung des Nestos gelegenen Insel Thassos an. Entgegen dem Uhrzeigersinn fuhren wir an der Küste im Bus um die Insel herum. Unsere Rundfahrt begann in dem Ort Thassos und endete dort am Abend auch wieder. Die Insel zeichnet sich durch drei Besonderheiten aus: Sie besteht überwiegend aus Marmor; sie ist heute noch größtenteils von Kiefernwäldern bedeckt und sie hat reichlich Süßwasservorkommen. Zwischen den beiden letzten Besonderheiten, der für eine griechische Insel üppigen Vegetation und dem Wasser, besteht ein Zusammenhang. Bei "Skala Prinou" hielt unser Bus kurz nach 11Uhr. Nach wenigen Schritten endet der mit Anlagen für Touristen vollgebaute und versiegelte Bereich. Das sich landeinwärts anschließende Feuchtgebiet war weitgehend ausgetrocknet. Nur Rohrkolben und Binsen erinnern daran, daß hier ein Feuchtgebiet liegt. Zurück zum Bus gingen wir auf dem Sandstrand. Dort fand ich die "Laterne des Aristoteles", den kompliziert und hinsichtlich der Statik geschickt gebauten Kauapparat eines Seeigels. Vor 2350 Jahren hat der griechische Philosoph und Naturforscher Aristoteles die Zoologie begründet.

Um 11Uhr40 setzten wir die Umrundung der Insel fort. Vor einigen Jahren hat es auf Thassos einen großen Waldbrand gegeben. Wir sahen noch verkohlte Baumstämme.

In dem kleinen Ort Potos hielten wir um 12Uhr40. Wer seine Badesachen mitgenommen hatte, schwamm im Mittelmeer. Die anderen genossen in einem kleinen Strandcafé bei strahlendem Sonnenschein den Blick auf den hellen Strand und das Meer. Viele Hotels und Cafés waren schon geschlossen. Um 13Uhr20 fuhren wir weiter, nach Panagia. Vom 15. bis zum 18. Jahrhundert hatten es die Bewohner der Insel sehr schwer: Besetzung durch die Türken(Osmanen) und Überfälle von Piraten. Die Bewohner zogen sich in das Innere der Insel zurück, das heutige Bergdorf Panagia war zeitweise die Hauptstadt der Insel. Frau Becker hat einmal ihren Urlaub auf Thassos verbracht und dabei mit einer Familie in Panagia Freundschaft geschlossen. Während Frau Becker zu dem Haus ihrer griechischen Bekannten ging, aßen wir in einem Restaurant mitten in Panagia Salat mit Käse. Der weisse Schafskäse schmeckte hier so gut, daß sogar die, die keinen Schafskäse mögen, ihn aßen. Leider hatte Frau Becker niemanden von der griechischen Familie angetroffen. Nachbarn erzählten, daß die Familie gerade in einer anderen Gegend von Thassos Oliven erntete. Gemeinsam wanderten wir auf einer alten steilen Straße bergab, vorbei an alten kleinen Gärten am Hang. Dann vorbei an alten Olivenbäumen, Wallnußbäumen, einzelne Feigenbäume, ein alter Mann auf einem Esel. Doch die Jugend raste immer wieder auf Mopeds vorbei und verscheuchte unsere Vögel. Schafe, neugierige Ziegen. Nach 6 Kilometern erreichten wir Chrisi Ammoudia, den Marmorstrand, unseren Bus. Der Strand gefiel so gut, daß wir hier noch etwas verweilten. Unser Busfahrer schloß eine herrenlose Katze in sein Herz und nahm sie mit zu sich und seinen Eltern in Kavala. Weiterfahrt. Vorbei an einem Marmor-Steinbruch. Der Marmor bildete sich dort, wo von unten heiße Gesteine die Kalkschichten angeschmolzen haben. Handelte es sich um Kalk ohne sichtbare Kristallstruktur, so entstand Marmor. Das geschah zu Beginn der Erdneuzeit, vor etwa 65 Millionen Jahren.

Schließlich beendeten wir unsere Inselumrundung in dem Ort Thassos. Zu Fuß besichtigten wir Ausgrabungen aus dem antiken Griechenland. Die griechische Antike dauerte auf Thassos etwa von 700 vor Christi Geburt bis zum 1. Jahrh. v. Chr. Geb.. In der dann folgenden römischen Zeit gab es viele Statuen im Römischen Reich aus Marmor von Thassos. Wir gingen auf den griechischen Marktplatz, die Agora. Der Platz ist 80 Meter breit und 90 lang. Er ist allseits von Hallen und Staatsgebäuden umgeben. Deren Grundrisse sind noch sehr gut zu erkennen. Auf dem Marktplatz und zwischen den Säulen verkauften Händler ihre Waren. Politiker, Demagogen und Philosophen hielten Reden, so, wie es das ähnlich heute nur noch im Hyde Park in London gibt. Vor 2400 Jahren gab es in Thassos schon die Demokratie. Auf dem Platz Heiligtümer für Götter, Halbgötter und heldenhafte Menschen. Das größte Heiligtum für Zeus, der für das Wetter zuständig ist und gleichzeitig der oberste Gott der griechischen Götter war. Ein Heiligtum für den Halbgott Herkules, der nach dem Kampf mit dem am Nestos lebenden Zentaur starb. Dieser Zentaur hieß "Nestos", nach ihm wurde der Fluß benannt.

Wir verließen die Agora und stiegen zu dem antiken Griechischen Theater hinauf. Über uns flogen Fledermäuse. Vom Griechischen Theater hatten wir einen sehr schönen Blick auf den alten Hafen von Thassos/Limenas. Auch das europäische Theater haben die alten Griechen erfunden. Das antike griechische Theater war staatlich. Zeitweise bekamen die Theaterbesucher in der Antike sogar Geld dafür bezahlt, daß sie ins Theater gingen. Die Tragödie hatte die Beziehungen zwischen Mensch und Gottheit zum Thema. Die Komödie war eher zeitkritisch ausgerichtet. Später wandte sie sich allgemeinmenschlichen Themen zu. Wir gingen in die Abenddämmerung hinein zur Fähre zurück. 18Uhr45 Abfahrt. Zurück nach Keramoti fuhren wir mit einer anderen Fähre schneller als auf der Hinfahrt. Ankunft 19Uhr20.

Um 19Uhr50 fuhren wir mit unserem Bus in das Heimatdorf von Herrn Stavros, nach Chaidefto. Es ist nur 2 Kilometer von Keramoti entfernt. Aber wegen der nachts gefährlichen Landstraße gingen wir nicht zu Fuß. Wir aßen in einem Restaurant, in dem auch viele Einheimische waren. Eine griechische Verlobungsgesellschaft. Ein griechisch-orthodoxer Priester sagte würdevoll etwas zu dem Paar, das ernst und mit feierlichen Gesichtern zuhörte. Dann bekam die Verlobte Goldschmuck um den Hals gelegt. Griechischer Volkstanz. Musiker spielten dazu. Erst eine kleine Geige, dann eine große Pontische Geige. Wir aßen gut. Erst Salat. Dann gebratene Hähnchenteile, aus denen die meisten Knochen vorher herausgenommen worden waren. Dazu sehr delikater gebackener gelber Käse. Gebratene Kartoffeln. Herr Stavros fuhr uns in drei Gruppen an seinem Haus vorbei zu unseren Hotel.

 

9. Tag, Sonntag, 30.11.

Um 8Uhr15 frühstückten wir zum letzten Mal in unserem Hotel. Frau Tatarides hatte wie immer guten frischen Bohnenkaffee für uns gekocht. Wie an jedem Morgen gab es frisches Brot vom Bäcker aus Keramoti, Butter, Marmelade, Käse und Wurst. Ein gekochtes Frühstücksei und griechischen Joghurt aus Kuhmilch. Der Joghurt war sehr gut, er schmeckte wie selbstgemachter Joghurt und war ungezuckert. Wir verabschiedeten uns von Herrn Stavros und dankten ihm für alles: Für seine Tips, das gute Essen, seine Freundlichkeit und seine Hilfsbereitschaft. Über das manchmal sehr schwierige Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der am Nestos lebenden Menschen und dem Schutz der Natur haben wir sehr viel von Herrn Stavros erfahren. Wir hatten Glück, daß wir bei einem Mann wohnten, der aus dem Nestos-Delta stammt. Um 8Uhr50 fuhren wir mit unserem Bus ab, Richtung Flughafen Tessaloniki.

Griechenland verabschiedete sich von uns mit dem besten Reisewetter. Bis zur Halbinsel Chalkidiki fuhren wir an der Küste entlang. Vom Bus aus sahen wir Delphine!

Eine kleine Pause machten wir in dem selben Caf‚ am Meeresufer, in dem wir auch auf der Herfahrt gehalten hatten. Diesmal war das Meer ganz ruhig und eben. Auf dem Flughafen in Thessaloniki hatten wir noch viel Zeit, um unsere griechischen Drachmen auszugeben oder zu tauschen. Um 13Uhr40 flog unsere Lufthansa-Maschine ab. Deutsche Zeitungen, Mittagessen und Sekt gab es gratis. Um 15Uhr30 mitteleuropäischer Zeit kamen wir in Frankfurt am Main an, wo sich unsere Wege dann leider trennten.


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